Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Erneut ist am Weg zwischen Bönitz und dem alten Bahnhof Wahrenbrück ein riesiger Berg Müll abgekippt worden. Thomas Schuster aus Bönitz kann es nicht fassen. Erst Anfang Oktober habe dort ein riesiger Haufen an exakt derselben Stelle gelegen. „In der vergangenen Woche bin ich lang gefahren und habe mich gefreut, dass vermutlich öffentliche Stellen dafür gesorgt haben, dass der Müllberg verschwunden ist. Es war alles blitzblank sauber.“ Doch nun wollte er seinen Augen nicht trauen. Als er am Sonnabend den Weg befuhr, entdeckte er erneut einen riesigen Berg Müll – verstaut in blauen Plastiktüten und teils lose Mischabfälle. Stark anzunehmen, dass da jemand ein Grundstück, Haus oder eine Wohnung entrümpelt.

Polizei fühlt sich nicht zuständig

„Das muss im Zeitraum zwischen Freitag und Sonnabend passiert sein“, sagt er, denn eine Dorfbewohnerin habe ihm versichert, dass davor nichts dort gelegen habe. Thomas Schuster habe sofort die Polizei informiert, die sich allerdings nicht zuständig gefühlt und ans Ordnungsamt verwiesen habe. „Das hat mich schon geärgert, wenigstens aufnehmen und weiterleiten hätte sie es ja können“, sagt er am Sonntag gegenüber der Rundschau. Frustriert hat er tags zuvor in einer E-Mail geschrieben: „Also, wieder mal muss sich der Steuerzahler um alles kümmern. Ich bin total sauer wegen der Vorgehensweise der Polizei. Keinerlei Interesse an diesem Vergehen.“
Ob er irgendwelche Spuren entdeckt hat, die auf den Täter schließen könnten? „Ich wühle in dem Haufen nicht herum“, sagt er und hofft, dass die zuständigen Ämter erneut tätig werden. Er wolle am Montag dazu informieren.
Die Abfallwirtschaftsbehörde des Landkreises hatte bereits nach dem letzten Fund an exakt gleicher Stelle erklärt, dass nicht selten selbst gefährliche und gewerbliche Abfälle einfach in die Natur gekippt würden. Die Täter können mit Geldbußen von bis zu 100 000 Euro bestraft werden. Wer eine solche Umweltstraftat im Kreisgebiet entdeckt, der sollte umgehend die Behörde in Herzberg informieren (Telefon 03535 469311).