Von Marion Hirche

Zum 25. Mal fand am Sonnabend in der Gaststätte „Zur Eisenbahn“ in Kolkwitz das Männerballettturnier des Karneval Verband Lausitz statt. Nach Pokalpräsentation und Begrüßung gab es einen ersten Höhepunkt des Abends: Männertränen.

Der Kolkwitzer Ehrenpräsident Manfred Bremer wurde mit dem Orden des Bundes Deutscher Karneval in Gold mit Brillanten ausgezeichnet.  Der langjährige  Kolkwitzer Präsident, Mitinitiator der Karnevalsgala „Heut steppt der Adler“, Mitbegründer des Karneval Verband Lausitz und seit vielen Jahren der Verantwortliche für das Männerballettturnier, konnte angesichts dieser höchsten Ehrung, die ein Karnevalist in Deutschland bekommen kann, das feuchte Augennass nur schwer zurückhalten. Der tosende Applaus im Saal bewies, dass er  diese Anerkennung verdient bekommen hat.

Nach einem kurzen Showintermezzo durch die Kolkwitzer Funkengarde, die Showgirls und die „Anitas“, kamen dann die Hauptakteure auf das Parkett. Zwölf Männerballetts aus Brandenburg und Sachsen  sorgten für begeisternde Momente. Aus Cottbus, Spremberg, Mittenwalde, Golßen, Clausdorf, Döbern, Neupetershain, Groß Düben, Großräschen, Forst, Luckau und aus Kolkwitz kamen die  tanzenden Karnevalisten. Unter ihnen Rettungsschwimmer, Indianer, Schneemänner und Schneeflocken,  Affen und Elefanten, Super Mario und Co.  Dass man durchaus politische Themen in Tänzen verpacken kann, bewiesen die Luckauer mit ihrer Darbietung „Wer tanzt besser – Schotten oder Iren?“,  die Golßener mit ihrem Beitrag „30 Jahre Mauerfall“ und die Clausdorfer (ein Ort bei Berlin und Premierengäste bei diesem Turnier am Sonnabend) mit ihrer Version zur europäisch-afrikanischen Annäherung.

Und dann flatterten da noch Schmetterlinge durch den Saal. Diese in der Natur schon rarer gewordenen liebenswerten Schillerwesen  kamen von den „Forst-Sacroer“ Wiesen, also vom Karnevalverein Forst-Sacro. Längst nicht alle so zart gebaut wie ihr Pendant in der Tierwelt, bewiesen die Forster Männer, dass man durchaus so grazil wie Schmetterlinge sein kann. Mit zarten und flotten Schritten erzählten sie  eine Liebesgeschichte. In schillernden Kostümen mit toll geschminkten Gesichtern, mit artistischen Elementen und  gelungener Choreographie eroberten sie sich die Herzen der Zuschauer im Saal im Sturm. Zum Lohn gab es für sie die meisten Punkte der wertenden Vereine und standen am Ende als Sieger fest. Sie wirbelten überglücklich den Pokal durch die Luft, und  auch Vereinschefin Kerstin Anton war begeistert: „Erst der Auftritt im Adler, jetzt der Sieg hier, wir haben zur Zeit einen richtigen Lauf.“

Die Golßener  freuten sich über den Pokal „Nur einer war besser“ und die Cottbuser Narrenweiber jubelten mit ihrem neu gegründeten Männerballett, das den Dienst am Cottbuser Ostseestrand zeigte, über den Pokal für den 11. Platz.

Für die Can-Can-Girl-Indianerfrauen und die Cowboys vom Faschingsclub des MC Spremberg wurde mit der Anerkennung „Wir waren dabei“ Mut zum Weitermachen gespendet. Zu Publikumslieblingen wurden die Kolkwitzer und die Spremberger gewählt. „Es war eine tolle Veranstaltung. Die Kostüme waren bei allen stark“, waren sich die ehemaligen Drebkauer Brunnenfeen Tanja Anson, Luisa Koalick und  Freundin Beatrice Libor einig.  Sandy Schneider, Fan des Männerballettturniers und  Premierenzuschauerin Thea  Dürrschmidt aus Kolkwitz lobten: „Das Niveau ist unglaublich, die Gruppen sind groß und sie  erzählen alle Geschichten. Es war super.“

Jetzt kehren die Männer und ihre Fans in die Säle der Lausitz zurück, werden in ihren Heimatorten die Zuschauer begeistern. Am 3. März sehen sich dann alle zum großen Zug der fröhlichen Leute in Cottbus wieder.

Männerballett-Meisterschaft in Kolkwitz

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