Puh, das gibt dann doch einen ganz schönen Stich ins Herz, dass Kommissar Stedefreund zum Abgang gleich auch noch sterben muss, aber so insgesamt war es für den Bremer Tatort eher eine maue Schlussvorstellung mit einigen unglaubhaften Übertreibungen. Das geht ja schon los oder vielmehr endet damit, dass der Schütze ein drogenabhängiger, gestörter, durchtriebener, geldgeiler BKA-Beamter ist. Huh.
Die Geschichte an sich war gut: tschetschenische Mafia, Geldwäscherei, verdeckte Ermittler, gierige BKA-Beamte aber so richtig kam beim Zuschauen keine Begeisterung auf. Richtig peinlich wurde es, als Stedefreund, wütend ob neugieriger Nachfragen seiner Kollegin nach der dunklen Vergangenheit als verdeckter Ermittler, unglaubwürdig überreagiert und einen schlimmen Verkehrsunfall verursacht. Da überschlägt sich das Auto dann etliche Male, da kriechen die Kommissare natürlich unverletzt heraus, und dann wird einfach weiter diskutiert, während Kommissarin Lürsen aussieht, als hätte ihr jemand eine Ladung Tomatensauce ins Gesicht gekippt. Und dass die beiden Kollegen dann auch noch zusammen Fallschirmspringen gehen müssen. Ach nö. Kurz gesagt: Völliges Überromantisieren am Anfang und das absolute Voll-Drama am Ende.
Dass die beiden Ermittler jetzt passé sind, ist schade, aber es lässt sich schon verkraften. Nun ist die Frage: Wer kämpft künftig gegen Bremens Verbrecher? Denn es soll Nachfolger geben. Gefallen würde mir da Luise Wolfram alias BKA-Ermittlerin Linda Seib, die für die letzte Folge zurückkam und mit Stedefreund in einer früheren Folge schon mal rumtechtelmechtelte. Unaufgeregt, gewitzt und bodenständig kommt die Figur daher, die sich sogar mit Computern auskennt und auch mit Waffe gut aussieht.