Martins Zabothens, Du bist zweifacher deutscher Jahrgangsmeister geworden, obwohl Du angeblich weniger als die Konkurrenz trainierst. Dieses Fitnessgeheimnis würden wir gern mal in der RUNDSCHAU lüften.
Zabothens Oh, keine Ahnung. Da gibt es kein richtiges Geheimnis. Ich trainiere ja auch fünfmal in der Woche.
Aber Du bist bisher noch nicht an der Sportschule, wo sich Deine Konkurrenten noch viel mehr dem Leistungssport widmen können. Warum?
Zabothens Die besten Schwimmer aus Brandenburg müssen ja nach Potsdam an die Sportschule gehen, aber das wollte ich noch nicht. Ich bleibe lieber erstmal in Cottbus.
Gibt es denn Abwerbungsversuche aus Potsdam?
Zabothens Ja, schon. Der Trainer an der Sportschule würde mich gern holen. Und auch einige Schwimmer aus Potsdam sagen, ich solle zu ihnen kommen. Aber ich habe auch großes Interesse an Mathematik und Naturwissenschaften und in Cottbus einen Platz auf dem Max-Steenbeck-Gymnasium bekommen. Das ist mir auch sehr wichtig.
Du trainierst beim PSV. Wie sind dort für Dich die Bedingungen?
Zabothens Die sind in Ordnung, ich fühle mich wohl. Und das Training ist anspruchsvoll.
Welches Pensum spulst Du denn wöchentlich ab?
Zabothens Wir schwimmen etwa 20 Kilometer in der Woche, es gibt aber auch Entlastungsphasen, da ist es etwas weniger.
Wie bist Du zum Schwimmen gekommen?
Zabothens Mein Vater war Schwimmer, und mein Bruder auch. Da bin ich automatisch irgendwie immer mit dabei gewesen. Mit acht Jahren habe ich dann das Seepferdchen gemacht, danach war schnell alles klar: Schwimmen ist mein Sport.
Welche Ziele verfolgst Du denn oder besser: Was ist ohne Sportschule möglich?
Zabothens Ich hoffe doch einiges. Ich würde schon gern mal einen deutschen Rekord schwimmen oder mich für die Junioren-EM qualifizieren. Dafür bin ich aber noch etwas zu jung. Der nächste große Wettkampf sind die Baltic Sea Youth Games in Schweden.
Mit Christian Diener hat es ein Cottbuser sogar zu den Olympischen Spielen geschafft. Verfolgst Du dessen Karriere?
Mit Martins Zabothens
sprach Jan Lehmann