ARTHUR SCHNITZLERS »FRÄULEIN ELSE«: LESUNG UND KOMMENTAR
Datum: 1. September | 19.30—21.00 Uhr
Ort: Grüner Saal, Schloss Branitz (Robinienweg 5, 03042 Cottbus)

Arthur Schnitzler publizierte 1924 die Monolog-Novelle »Fräulein Else«, deren Protagonistin die 19-jährige Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts ist, die in den Dolomiten ihre Ferien verbringt. Um ihren Vater vor dem Bankrott zu retten, soll sie Geld von einem Geschäftsfreund erbitten, der allerdings als Gegenleistung fordert, sie eine Viertelstunde »nur vom Sternenlicht bekleidet« sehen zu dürfen.
Die Novelle ist das Protokoll von Elses Wahrnehmungen und eine psychologische Fallstudie mit gesellschaftskritischem Akzent. Sonja Beißwenger liest aus der Erzählung, die Hanjo Kesting kenntnisreich kommentiert.

»DER GROSSINQUISITOR« – LESUNG AUS DOSTOJEWSKIS »DIE BRÜDER KARAMASOW«
Datum: 07. September | 19.30—21.30 Uhr
Ort: Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus (Berliner Strasse 13/14, 03046 Cottbus)
Bedeutet Freiheit des Glaubens und durch den Glauben eine religiöse und moralische Überforderung des einzelnen Menschen? Führt allzu große Freiheit ein politisches Gemeinwesen in die Selbstzerstörung? Was geschieht, wenn sich der Mensch zu der ihm aufgegebenen Freiheit nicht fähig erweist oder sie nur destruktiv nutzen kann? Dann treten die Wächter der Ordnung auf den Plan. Im fünften Kapitel des letzten großen Romans von Fjodor M. Dostojewski »Die Brüder Karamasow« ist es der Großinquisitor, der Jesus verhört, als dieser zur Zeit der spanischen Inquisition unter die Menschen zurückgekehrt ist… Dostojewskis modellhafte Geschichte erweist sich als aktueller denn je.
Im Zusammenhang mit der musiktheatralischen Aktion aus Giuseppe Verdis »Quattro pezzi sacri« und Bernd Alois Zimmermanns »Ekklesiastische Aktion«, welche am 25. August in Cottbus das Lausitz Festival eröffnet, reist der in Berlin lebende Schauspieler Hans-Jürgen Schatz in die Lausitz und liest die Großinquisitor-Legende aus »Die Brüder Karamasow« – einem bedeutenden Werk der Weltliteratur.

»SEI GEGRÜSST UND LEBE«: BRIGITTE REIMANN UND CHRISTA WOLF – EINE FREUNDSCHAFT IN BRIEFEN 1963–197 Restkarten im VVK erhältlich
Datum: 03. September | 18.30—20.15 Uhr
Ort: Rabryka, Görlitz (Conrad-Schiedt-Straße 23, 02826 Görlitza)
»Wenn wir Beitritts-Bürger ein Kultbuch bräuchten, hier hätten wir es«, behauptete der Schriftsteller Fritz Rudolf Fries– nach dem ersten Erscheinen des Briefwechsels 1995– in der »Weltbühne«. Das Buch offenbart das Leben zweier ungewöhnlicher Frauen, die trotz ihrer unterschiedlichen Lebensauffassungen um ihr persönliches Glück ringen, aber auch um ihr Selbstverständnis als Schriftstellerinnen.
Beide wollen dem Ideal von einer gerechteren Gesellschaft nicht abschwören, ungeachtet aller Dogmen und Zwänge. Sie behaupten sich mit Würde und Humor, mitunter auch verzweifelt, gegen Kritik und Anfeindungen. Sie teilen Ehe- und Alltagssorgen, kommentieren den real existierenden Literaturbetrieb und stellen sich den harten politischen Auseinandersetzungen – mit Mut undbei vollem Risiko.
Auf schwesterliche Weise begleitet die ältere und etabliertere Christa ihre lebensgierige, anarchische und schließlich vom Tode gezeichnete Freundin Brigitte bis zu ihrem frühen Tod.

Das gesamte Programm des Lausitz Festivals finden Sie HIER:
https://www.lausitz-festival.eu/de/programm